Draghi bezeichnet Euro-Aufwertung als neuen Gegenwind  

  06 Februar 2018    Gelesen: 1381
Draghi bezeichnet Euro-Aufwertung als neuen Gegenwind  
Frankfurt (Reuters) - EZB-Präsident Mario Draghi sorgt sich wegen der Kursschwankungen des Euro.  

Dadurch entstehe neuer Gegenwind, sagte der Italiener am Montag im Europa-Parlament in Straßburg. Die Europäische Zentralbank müsse die Folgen für die Preisstabilität genau beobachten.

Der Euro hatte zuletzt deutlich zugelegt - zeitweise wurde ein Drei-Jahres-Hoch bei 1,2536 Dollar erreicht. Inzwischen gab er aber wieder etwas nach. Am Montagabend lag die Gemeinschaftswährung knapp über 1,24 Dollar. Ein starker Euro bremst tendenziell die Inflation, da sich Importgüter verbilligen. Zudem werden Produkte aus dem Euro-Raum teurer, was sie weniger wettbewerbsfähig auf dem Weltmarkt macht.

Zwar hat laut Draghi bei der Notenbank die Zuversicht zugenommen, dass sich die Inflation dem Ziel von knapp zwei Prozent annähert. Doch er fügte hinzu: “Wir können noch keinen Sieg an dieser Front verkünden.” Geduld und Beständigkeit in der Geldpolitik seien immer noch gerechtfertigt, damit sich mehr Inflationsdruck aufbaue. Trotz massiver Geldspritzen der Währungshüter hat sich die Teuerungsrate im Januar weiter vom EZB-Ziel entfernt. Sie sank auf 1,3 Prozent - im Dezember waren es noch 1,4 Prozent gewesen.

Die EZB und die nationalen Notenbanken pumpen seit fast drei Jahren enorme Summen in das Finanzsystem, um für mehr Preisauftrieb zu sorgen. Aktuell erwerben sie Staatsanleihen und andere Wertpapiere im monatlichen Umfang von 30 Milliarden Euro. Die vor allem in Deutschland umstrittenen Transaktionen sollen noch bis mindestens Ende September fortgesetzt werden. Zuletzt gab es mehrere Stimmen im EZB-Rat, die danach noch eine Auslaufphase für möglich halten. Ein konkretes Enddatum für die Käufe gab die EZB bislang nicht.


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